Frage:
“Eben wie in der Reportage berichtet, gibt es als Musiker schon gewisse Ambivalenzen mit dem Hörgerät und dem Klang des Instrument es. Als Gitarren Spieler und – Bauer ist für mich der unverfälschte Klang wichtig. Welche Tricks gibt es um diesen mittels Einstellung des Hörgeräts zu erlangen.”
Antwort:
Klang und Wahrnehmung von Musik ist über Hörgeräte sehr individuell und von Hörverlust zu Hörverlust sehr unterschiedlich. Es lässt sich sagen, dass je grösser der Hörverlust ist (zB. Hochtonverlust) die Wahrscheinlichkeit sinkt Musik gut klingend wahrzunehmen. Dies einerseits, wegen der eingeschränkten Restdynamik, welche die Skalierung von Lautheit verändert. Andererseits können Obertöne ab einem gewissen Hörverlust schlicht nicht mehr wahrgenommen werden, was zu einem unreinen oder mageren Klang führt.
Ein Hörgerät hat in erster Linie die Aufgabe mittels Kompression die Dynamik eines Normalhörenden in der eingeschränkten Restdynamik des Schwerhörigen abzubilden. Hauptfokus hat dabei das Sprachverstehen, wofür die Hörgeräte mit Ihren Features ausgerichtet sind. Letztendlich handelt es sich um Mechanismen, die zwar Sprache besser verständlich machen, sich jedoch eher nachteilig auf die Klangqualität von Musik auswirken.
Erfahrungsgemäss empfiehlt es sich für Musik ein (oder mehrere) zusätzliches Programm einzurichten, dass folgende Eigenschaften aufweist:
- Wenig bis kaum Kompression
- Sprachbasierende Parameter wie Störschallunterdrückung oder Sprachhervorhebung aus
- Mikrofoneinstellungen auf omnidirektional
- Tendenziell etwas mehr Bass und weniger Höhen für ein wärmeres Klangbild
Die Outcomes sind von Anwender zu Anwender tatsächlich sehr unterschiedlich. Leider ist es tatsächlich so, dass es für einen nicht unbeachtlichen Teil von musizierenden HörgeräteträgerInnen dennoch ein durch und durch unbefriedigendes Erlebnis bleibt. Schauen Sie doch einmal bei der HZ rein, vielleicht liesse sich da etwas drehen…